Das Freiwillige Soziale Jahr – Chance, junge Talente frühzeitig zu fördern und zu binden

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bietet jungen Menschen vielschichtige Perspektiven.

Bardie Ohan (rechts) hat im FSJ gelernt, wie wichtig Empathie und Geduld in der Pflege sind. Hier liest sie Erna Franke in der Tagespflege etwas vor.
Bardie Ohan (rechts) hat im FSJ gelernt, wie wichtig Empathie und Geduld in der Pflege sind. Hier liest sie Erna Franke in der Tagespflege etwas vor.

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bietet jungen Menschen eine Gelegenheit, soziale Verantwortung zu übernehmen, praktische Erfahrungen zu sammeln und berufliche Perspektiven im Pflegebereich zu erkunden. Unter der Trägerschaft der bpa gGmbH eröffnet das FSJ Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege – insbesondere bei Mitgliedern des bpa e.V..

Für Einrichtungen bedeutet das FSJ nicht nur eine Entlastung des Teams durch motivierte Freiwillige, sondern auch die Chance, junge Talente frühzeitig zu fördern und zu binden. Die Kombination aus praktischer Arbeit und umfassender pädagogischer Begleitung, in Hessen und Rheinland-Pfalz organisiert von den  Schottener Sozialen Diensten gGmbH (Vogelsbergstraße 212, 63679 Schotten, Tel.: 01514-4157872), sorgt für eine nachhaltige und wertvolle Erfahrung – für beide Seiten.

 

Vorteile für Freiwillige und Einrichtungen

Das FSJ schafft eine klare Win-Win-Situation: Junge Menschen profitieren von wertvollen Einblicken in die Pflege, entwickeln soziale und praktische Kompetenzen und können sich beruflich orientieren. Gleichzeitig bereichern die Freiwilligen die Einrichtungen durch ihre Motivation, Offenheit und frische Perspektiven. Die Arbeit der FSJlerinnen und FSJler unterstützt die Teams in der alltäglichen Pflege und schafft Freiräume für Fachkräfte, um sich intensiver der individuellen Betreuung widmen zu können.

Besonders spannend wird das FSJ in der Praxis, wie zwei Beispiele zeigen: Bardie Ohan, die ihr FSJ in der  Tagespflege Lebenswert in Wanfried absolviert und zwei internationale FSJlerinnen aus Madagaskar, die bei der  Kur und Pflegeheim PTR Bischoff GmbH in Neukirchen tätig sind. Diese Erfahrungsberichte zeigen, wie bereichernd das FSJ – auch im internationalen Kontext – sein kann.

 

FSJ in der Tagespflege

Bardie Ohan ist eine junge Frau, die derzeit ihr FSJ in der Tagespflege Lebenswert in Wanfried absolviert. Diese Einrichtung ist auf die Betreuung und Pflege von Senioren spezialisiert und bietet den Gästen einen sicheren Rahmen, in dem sie den Tag verbringen können, während ihre Angehörigen entlastet werden. Bardie hat die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen im Bereich der Seniorenpflege zu sammeln und in verschiedenen Bereichen der Pflege mitzuarbeiten.

Ihre Aufgaben reichen von der Unterstützung bei der Körperpflege über die Begleitung zu Mahlzeiten bis hin zur Organisation und Durchführung von Freizeitaktivitäten für die Gäste. Besonders schätzt sie den direkten Kontakt zu den Seniorinnen und Senioren, da sie nicht nur ihre Fachkenntnisse vertieft, sondern auch ihre sozialen Kompetenzen ausbaut. „Durch das FSJ lerne ich nicht nur viel über die Bedürfnisse älterer Menschen, sondern auch, wie wichtig Empathie und Geduld in der Pflege sind,“ erzählt Bardie.

 

Für die Tagespflege Lebenswert bedeutet die Unterstützung von Bardie eine wertvolle Entlastung. Die FSJlerin trägt dazu bei, dass das Fachpersonal sich intensiver auf die Pflegeplanung und individuelle Betreuung konzentrieren kann, während sie selbst von der Motivation und frischen Perspektive der jungen Frau profitiert.

Die Tagespflege Lebenswert sieht in Bardie und anderen FSJlern eine Chance, junge Menschen für den Pflegebereich zu begeistern und ihnen einen Einblick in die Praxis zu geben. „Wir hoffen, dass die Freiwilligen nach ihrem FSJ den Pflegeberuf als Zukunftsperspektive wählen,“ erklärt Anna Sohl, Pflegedienstleitung.

 

Internationale FSJlerinnen: Von Madagaskar nach Hessen

Ein weiteres Beispiel für die Vielfalt des FSJ liefert die Kur- und Pflegeheim PTR Bischoff GmbH in Neukirchen. Hier haben zwei junge Frauen aus Madagaskar ihr FSJ begonnen und bereichern den Pflegealltag mit ihrer Motivation und Offenheit.

Von Madagaskar nach Hessen: Die beiden Frauen kamen zunächst als Aupairs nach Deutschland, wodurch sie bereits erste Sprachkenntnisse und kulturelle Erfahrungen mitbrachten. Ihre Begeisterung für die Pflege führte sie schließlich zur Bewerbung für ein FSJ bei der PTR Bischoff GmbH. Dank der Unterstützung der bpa gGmbH als Träger war der Übergang ins FSJ gut organisiert. Vorteilhaft war auch, dass beide bereits über ein Visum verfügten, das nur verlängert werden musste.

Die PTR Bischoff GmbH stellte den beiden FSJlerinnen nicht nur eine möblierte Wohnung zur Verfügung, sondern kümmerte sich auch um die wichtigen Behördengänge, wie die Anmeldung bei der Stadtverwaltung und die Eröffnung eines Bankkontos.

 

„Diese Unterstützung hat es uns erleichtert, die beiden jungen Frauen schnell in unsere Gemeinschaft zu integrieren,“ erzählt Jan-Philipp Trümner, Einrichtungsleiter der PTR Bischoff GmbH. Neben der beruflichen Einarbeitung wurde auch darauf geachtet, dass sich die FSJlerinnen gut in ihr neues Leben integrieren können. Im ländlichen Raum stellt die Mobilität eine Herausforderung dar, da die beiden keinen Führerschein besaßen und die Vergütung eines FSJ auch nicht ausreicht, um ein Auto zu finanzieren. Deshalb stellt die PTR Bischoff GmbH den beiden ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung, damit sie flexibel und unabhängig bleiben können.

Außerdem nehmen die FSJlerinnen an gemeinsamen Firmenaktivitäten teil, wie beispielsweise einem Ausflug zum Weihnachtsmarkt in Erfurt. „Diese Ausflüge sind eine großartige Möglichkeit, sich als Teil des Teams zu fühlen und auch außerhalb der Arbeit Kontakte zu knüpfen,“ erklärt eine der FSJlerinnen.

Für die PTR Bischoff GmbH sind die internationalen FSJlerinnen nicht nur eine wertvolle Unterstützung im Arbeitsalltag, sondern auch eine Quelle für frische Ideen und Perspektiven. „Unsere Einrichtung profitiert von der Motivation und den kulturellen Impulsen der beiden und wir hoffen, sie nach dem FSJ langfristig für die Pflege zu gewinnen,“ so Jan-Philipp Trümner. „Eine gelungene Zusammenarbeit erfordert eine klare Strategie, Geduld und eine ausgeprägte Willkommenskultur,“ resümiert Trümner. Wichtig sei es, die Freiwilligen nicht zu überfordern, sondern ihnen Raum für persönliches und berufliches Wachstum zu geben.

Für weitere Informationen steht Ihnen Kristina Bogimov von der bpa gGmbH unter Telefon 0611 3410790 gern zur Verfügung.